Turner-Kletterwochenende das Sechste

Am vergangenen Wochenende war es endlich wieder soweit: unser lang ersehntes Kletterwochenende stand bevor. Nachdem der Juli uns mit reichlich Regen hatte zweifeln lassen, ob es überhaupt stattfinden kann, zeigte sich das Wetter in der Woche davor von Tag zu Tag freundlicher. Bereits am Freitagabend, dem 8. August, trafen die ersten kletterbegeisterten Turner in der Hütte in Leupoldishain ein, um sich schon einmal auf den nächsten Tag einzustimmen. Am Samstagmorgen stieß dann der Rest der Gruppe dazu, und gegen 9:00 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Kirnitzschtal. Unser Ausgangspunkt war die Felsenmühle, von wo aus wir zur Wartburg wanderten.

Dort angekommen, erklomm Jens die Südrippe (IV) im Vorstieg, während Gunnar den Alten Weg (II) präparierte. Beide Routen konnten anschließend von allen bezwungen werden. Der Gipfel selbst ist langgezogen und schmal, sodass der Weg von jeweiligen Ausstieg des Weges zur Abseilöse noch einmal etwas Mut verlangte – in rund 15 Metern Höhe am lockeren Seil dorthin zu gelangen, ist nichts für schwache Nerven.
Matthias hat sich dann ganz fürsorglich an der Abseile um alle gekümmert, so das jeder wieder sicher nach unten kam. Beeindruckend ist auch der Altersunterschied zwischen unserer ältesten Turnerin Walli und unserer jüngsten Teilnehmerin Gerda: mehr als 60 Jahre – und dennoch meisterten beide die Routen mit Bravour. Die Schwierigkeiten mussten also steigen. Es wurde dann noch „Für unsere Kinder – Heute meist..“ eine V eingehangen und am Knappenweg (VII) konnten sich auch noch alle probieren.

Zurück in der Hütte wurde der Grill angeheizt und bei einem Glas Sekt auf Wallis 60-jähriges Vereinsjubiläum angestoßen – herzlichen Glückwunsch! Später wurde noch ausgiebig diskutiert, welcher Felsen am Sonntag unser Ziel werden sollte.

Am nächsten Morgen war unsere Gruppe etwas kleiner, aber nach einem gemeinsamen, leckeren Frühstück brachen wir nach Rathen auf. Mit der Fähre setzten wir über und reihten uns in den Strom der Wanderer in Richtung Bastei ein. Die erste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: die Rahmhanke, ein schmales Felsband unterhalb der Bastei, das stellenweise schwindelerregend eng ist musste bewältigt werden, um zu unserem Ziel zu gelangen.
Unser eigentliches Ziel waren die Gipfel rund um den Torsteiner Turm. Den Anfang machte die SO-Verschneidung (IV) von 1920 – ein historischer Weg, der trotz seiner Einstufung einiges Können verlangt. Nach einer rund 10 Meter langen Rissverschneidung folgt ein Vorblock, und danach warten noch vier Meter Schulterriss mit leicht überhängendem Einstieg. Gunnar stieg vor und sicherte alle zuverlässig über den schwierigen Ausstieg. Hier zeigten die Turner wieder mal ihr Können – alle meisterten die Route ohne größere Probleme. Zum Abschluss erklommen wir noch die Margaretenspitze über den Alten Weg. Danach war die Zeit leider schon wieder um. Über die Basteibrücke, gemeinsam mit unzähligen Touristen, ging es zurück zur Fähre. Auf der Hütte ließen wir das Wochenende bei Kaffee, Kuchen und Eis gemütlich ausklingen – müde, aber glücklich.

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